DAS UNIQSANA-
WIRKSTOFF-LEXIKON
Folsäure
Von Lena Voelz | 13. September 2021
Weitere Bezeichnungen: Folat, Vitamin B9
Eigenschaften: Wasserlöslich, hitze– und lichtempfindlich
Das heute als Folsäure bekannte Vitamin aus der Gruppe der B-Vitamine wurde erst 1941 aus mehreren Tonnen Spinatblättern isoliert. Abgeleitet aus dem lateinischen foilum = Blatt, ist die Bezeichnung Folsäure entstanden. Grundsätzlich sind Folsäure und Folate zu unterscheiden. Folsäure bezeichnet die synthetisch hergestellte und z. B. in Nahrungsergänzungsmittel eingesetzte Form des Vitamins, während es in Lebensmitteln in der natürlichen Form als Folat bezeichnet wird.
Wichtige Aufgaben und Funktionen:
- Wichtig für das Zellwachstum und -teilung von Blutzellen, zur Regeneration und Erneuerung von Schleimhautzellen (im Mund, Magen-Darm-Trakt und in der Lunge)
- Beteiligt an der Produktion der roten Blutkörperchen
- Beteiligt an der Produktion von Nervenbotenstoffen (z. B. Serotonin, Dopamin)
- Wichtige Funktion im Stoffwechsel der Aminosäuren und der Synthese der DNA (Erbsubstanz)
- Wichtigstes B-Vitamin zusammen mit Vitamin B12 zur Entgiftung der gefäß- und nerventoxischen Aminosäure Homocystein
- Beteiligt am embryonalen Neuralrohrverschluss
-
Tagesbedarf decken
Im Sommer 2013 hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) die Referenzwerte für die Zufuhr von Folat aktualisiert. Während die DGE eine Zufuhr von 300 µg Folat pro Tag für Jugendliche und Erwachsene angibt, empfiehlt die WHO 2015 eine Zufuhr von 800 µg pro Tag, um präventiv wirksame Folsäurespiegel in den roten Blutkörperchen zu erreichen und Neuralrohrdefekte effektiv zu vermeiden.
Empfohlene tägliche Folat-Zufuhr (D-A-CH):
Männer 300 µg
Frauen 300 µg
Schwangere, Stillende 450 – 550 µg
Besonders folgende Personengruppen müssen auf eine ausreichende Zufuhr achten:
- Kinder und Jugendliche im Wachstum
- Schwangere, Stillende, Frauen mit Kinderwunsch
- Raucher
- Bei Eisenmangel
- Bei hohem Alkoholkonsum
- Bei hoher Schwermetallbelastung
- Bei Verdauungsstörungen
- Bei (chronischen) Entzündungen
Vorkommen in der Nahrung
Folsäure bzw. Folat ist sehr instabil und sehr anfällig für einen oxidativen Zerfall, daher sinkt während der industriellen Lebensmittelverarbeitung, der Lagerung und der Zubereitung der Gehalt deutlich. Als gute Folat-Lieferanten zählen Brokkoli, grüne Bohnen, Grünkohl, Spinat und Mangold. Jedoch kann bei längerem Kochen bei vielen Gemüsesorten
50 – 90 % des Folats zerstört werden.
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Nahrungsmittel
Menge an Folat pro 100g (µg)
Nahrungsmittel
Menge an Folat pro 100g (µg)
Nahrungsmittel
Menge an Folat pro 100g (µg)
Nahrungsmittel
Menge an Folat pro 100g (µg)
Nahrungsmittel
Menge an Folat pro 100g (µg)
Nahrungsmittel
Menge an Folat pro 100g (µg)
Nahrungsmittel
Menge an Folat pro 100g (µg)
Nahrungsmittel
Menge an Folat pro 100g (µg)
Wenn Folsäure fehlt: Die ersten Warnzeichen
- Blutarmut
- Schnelle Ermüdung, Schwäche, Kurzatmigkeit
- Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Verdauungsstörungen, Durchfall, Gewichtsverlust
- Wunde Zunge, Schleimhautentzündungen
- Reizbarkeit, Angstzustände, depressive Verstimmung
Hinweis:
Die Anzeichen für Folsäure- und Vitamin-B12-Mangel sind ähnlich oder überdecken sich. Wenn ein Folsäuremangel vermutet wird, sollte auch der Vitamin-B12-Status ermittelt werden. Im Zweifelsfall immer die Einnahme von Folsäure durch eine Vitamin-B12-Gabe ergänzen.
Ist eine Überdosierung möglich?
In sehr hohen Dosierungen können in seltenen Fällen Juckreiz und Magen-Darm-Störungen auftreten.