DAS UNIQSANA-
WIRKSTOFFLEXIKON
Vitamin B12
Von Lena Voelz | 13. September 2021
Weitere Bezeichnungen: Cobalamin, Hydroxycobalamin, Methylcobalamin, 5`-Desoxyadenosylcobalamin
Eigenschaften: wasserlöslich
Vitamin B12, auch Cobalamin genannt, ist quasi das Nesthäkchen unter den Vitaminen der B-Gruppe. Es wurde erst 1948 entdeckt und seine chemische Struktur gab es erst 7 Jahre später, 1955, preis. Vitamin B12 ist dabei ein Sammelbegriff für mehrere Verbindungen, darunter das Methylcobalamin, das Adenosylcobalamin sowie die Depotform Hydroxycobalamin. Die beiden erstgenannten Verbindungen sind die aktive Form des Vitamins, die der Körper auch aus der Depotform umwandeln kann.
Wichtige Aufgaben und Funktionen:
- Unterstützt die Bildung der roten Blutkörperchen, sorgt unter anderem für den Einbau von Eisen in die roten Blutkörperchen
- Beteiligt an der DNA-Synthese, dem Zellwachstum und der Zellreplikation
- Notwendig für die Umwandlung von Folsäure in seine aktive Form
- Wichtiger Cofaktor im Stoffwechsel der Mitochondrien, unseren Zellkraftwerken
- Wird für die Synthese von Myelin benötigt, der schützenden Schicht für viele peripheren Nervenstränge des Rückenmarks und des Gehirns
- Schleust Methylgruppen in den Stoffwechsel ein, diese werden z. B. zur Rezyklierung von Homocystein, zur Bildung von Nervenüberträger-Substanzen oder zur Methylierung von Histamin benötigt
-
Tagesbedarf decken
Unser Körper benötigt etwa 3 – 5 µg des Vitamins täglich. Bei ausreichender Versorgung kann unser Körper – im Gegensatz zu vielen anderen wasserlöslichen Vitaminen – einen Speicher für das Vitamin anlegen. Der Gesamtvorrat des Körperspeichers liegt etwa bei 2 – 5 g und findet sich hauptsächlich in der Leber und der Muskulatur. Können wir über die Nahrung unseren Bedarf an Vitamin B12 decken, reichen diese Vitamin-B12-Vorräte über Jahre. Allerdings ist die Aufnahmefähigkeit des Vitamins durch einen bestimmten Faktor begrenzt: den Intrinsic Factor. Ist zu wenig dieses Faktors vorhanden, kann das Vitamin nicht aufgenommen werden. Der Intrinsic Factor, ein Protein, wird in den Parietalzellen der Magenschleimhaut produziert und bindet das Vitamin B12 aus der Nahrung. Nur in dieser Komplexform wird es dann im Dünndarm aufgenommen.
Empfohlene tägliche Vitamin-B12-Zufuhr (D-A-CH):
Männer 4,0 µg
Frauen 4,0 µg
Schwangere, Stillende 4,5 – 5,5 µg
Besonders folgende Personengruppen müssen auf eine ausreichende Zufuhr achten:
- Schwangere, Stillende
- Veganer, Vegetarier
- Raucher
- Bei (chronischer) Gastritis
- Bei hohem Alkohlkonsum
- Bei chronischen Erkrankungen, insbesondere des Magen-Darm-Trakts
Vorkommen in der Nahrung
Vitamin B12 kann nur von Mikroorganismen gebildet werden. Bei vielen Tieren, z. B. bei Wiederkäuern, reicht die gastroenterale Synthese des Vitamins zur eigenen Bedarfsdeckung aus. Auch wir Menschen produzieren in unserem Dickdarm durch bestimmte Bakterien Vitamin B12. Wir können es jedoch nicht nutzen, da die Aufnahme in den Blutkreislauf bereits eine Stufe höher, im Dünndarm, erfolgt. Da Vitamin B12 nur von Mikroorganismen in der Darmflora von Tieren gebildet wird, kommen wir nur über den Verzehr ihres Fleisches oder ihrer Erzeugnisse wie z. B. Milch oder Eier an das wichtige Vitamin. Alternative pflanzliche Quellen gibt es nicht. In geringen Mengen kommt es zwar z. B. in Sauerkraut vor, da dieses durch Bakterien milchsauer vergoren wird, aber zum Decken des Tagesbedarfs reicht dies nicht aus.
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Nahrungsmittel
Menge an Vitamin B12 pro 100g (µg)
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Wenn Vitamin B12 fehlt: Die ersten Warnzeichen
- Schwäche, Schwindel, blasse Haut und Schleimhäute
- Kurzatmigkeit
- Schlafstörungen
- Neuralgien, Empfindungsstörungen, Muskelparesen
- Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
- Durchfall
- Schleimhautatrophie, Glossitis
- Anämie, perniziöse Anämie
- Anstieg des Homocysteinspiegels im Serum
- Indirekter Folsäuremangel
Ist eine Überdosierung möglich?
Nach aktuellem Kenntnisstand sind keine Nebenwirkungen bekannt.